Ein Franziskanerkloster, das im 16. Jahrhundert unter der Leitung des florentiner Architekten der Renaissance und des Manierismus Antonio da Sangallo il Giovane, der in Florenz und Rom tätig war, entstanden ist und vor über 60 Jahren verlassen wurde und seitdem leer stand. Das Bauwerk am Rande der Stadt Pitigliano im Süden der Toskana, war noch ohne Stromanschluss und fließendem Wasser und von einer wuchernden Natur in Besitz genommen worden. Eine Ruine mit einem poetischen Reiz, die die Herzen zweier Amerikanerinnen, Holly Lueders und ihre Tochter Venetia Sacret Young, erobert hat.
Lueders ist Designerin und ihre Tochter Fotografin, und beide sind auf ihren romantischen Reisen immer wieder in den Süden Europas gekommen, auf der Suche nach neuen Orten. Lueders hat lange Jahre auf der Insel Patmos in Griechenland gelebt, wo sie einem alten Haus neues Leben eingehaucht hat, das sie nun als Sommersitz nutzt.
Die Idee der Wiederbelebung alter Gemäuer wurde zu einer Passion, die Mutter und Tochter vereinte, weshalb sie sich auf die Suche eines Ortes in Italien machten, wo Lueders immer schon leben wollte.
Das Gebäude sollte alt und preiswert sein und außerdem nicht zu nah am Meer liegen. Bei der Suche wurden Freunde und Bekannte miteinbezogen und hat Sacred Young zu vielen Reisen nach Italien animiert. Nach einigen Jahren der Suche sind die beiden dann auf das verlassene Kloster an der Verbindungsstraße zwischen Pitigliano, einem suggestiven Ort mit in den Tuff gehauenen Wohnhöhlen, und der Stadt Sorano gestoßen. Das Gebäude ist von einer hohen Mauer umgeben und schaut auf eine archaische Landschaft voller Höhlen und Wege, die bereits von den antiken Bewohnern dieser Gegend, den Etruskern, in den Stein gehauen wurden.
Die beiden Frauen haben sich noch während der Umbauarbeiten in zwei bewohnbaren Zimmern niedergelassen, weil sie sich selbst an den Arbeiten der über 600 Quadratmeter beteiligen wollten. Die Wände wurden mit natürlichen Pigmenten und Kalkfarbe gestrichen. Gang und Treppe bekamen einen zarten Gelbton, während das Schlafzimmer und ein Bad „wolkig“ ausgeführt wurde (Schwammauftrag statt Pinsel). Die Ockerpigmente dafür wurden von den beiden in einer verlassenen Fabrik auf dem Berg Amiata gefunden. Sie vermischten sie dann für ihre Verwendung mit Terpentin und Leinöl.
Die Treppe wurde um einige Stufen verlängert, wobei Platten aus toskanischem Travertin verwendet wurden, die nach dem Verlegen mit einer Säure behandelt wurde, um den neuen Platten ein altes Aussehen zu verleihen, mit dem sie sich besser an die alten Stufen anpassten. Mobiliar und Vorhänge wurden aus wiederverwerteten alten Stoffen aus der Sammlung der beiden Frauen hergestellt.
Neben den Keramikobjekten wie Teller und Vasen, die Lueders selbst hergestellt hat und die abstrakten Landschaftsfotografien aus Griechenland der Tochter sind alle Gegenstände, die das Ambiente verschönern, alt. Zusammengesuchte Möbel, geflochtene Körbe voller Picknickgeschirr, Kerzen, frisch gepflückte Blumen sind Stücke des Lebens und Erinnerungen des Alltags.
Es ist ein Ort voller Emotionen und Persönlichkeit geworden, eine Art „Baustelle“ auf Lebenszeit, wie Holly Lueders ihr Haus definiert, wo die Schwierigkeiten, wie in einer Liebesbeziehung, Teil des Weges sind.
